22. September 2023
Das FIAS-Forum ist zurück!
Transformation zur Nachhaltigkeit
Vor einem faszinierten Publikum sprach FIAS-Stiftungsratssprecher Volker Mosbrugger über notwendige Veränderungen hin zur Nachhaltigkeit - insbesondere aus der Wissenschaft. Das beliebte FIAS Forum präsentierte sich damit erstmals wieder mit aktuellen Themen in der Öffentlichkeit.
Nachhaltigkeit beinhalte nicht nur unseren Planeten und die Umwelt, sondern ebenso die Menschen und die Wirtschaft, so Mosbruggers zentrale Botschaft. Beispielsweise müsse die Wirtschaft sämtliche Kosten, Verbrauche und Schäden bilanzieren und auf ihre Produkte umlegen. Derzeit liegen etwa die realen Kosten für eine Tonne emittiertes CO2 bei 600-1000 Euro, während CO2-Zertifikate nur 60 Euro kosten.
Für die Trinität aus Planet-Gesellschaft-Wirtschaft sei eine neue, innovative und global ausgerichtete Wissenschaft vordringlich, betont Mosbrugger. Notwendige Innovationen müssten beschleunigt werden, beispielsweise durch bessere Förderungen von Start-ups: Die Gründerzahlen aus deutschen Hochschulen seien im internationalen Vergleich äußerst gering.
Anhand von Beispielen aus dem FIAS schilderte Mosbrugger Ansätze für nachhaltige Forschung: So verbrauche der von Volker Lindenstruth und Team entwickelte Green Cube nur wenig mehr Energie als er benötige. Die Erdbeben-Forschung aus der Gruppe von Nishtha Srivastava trage zu einem Verständnis des Planeten bei. Das CMMS-Team nannte er als Beispiel für "digitale Zwillinge": Hier werden Modelle in der Biologie geschaffen und genutzt, um an einem virtuellen Abbild effizient zu forschen. So planten EU und die europäische Raumfahrtbehörde ESA, bis 2030 einen digitalen Zwilling der Erde zu schaffen. Forschung in dieser Richtung gehört zu den zentralen Themen am FIAS.
"Die Transformation wird weh tun und viel kosten", so Mosbrugger. Aber wie bei einem Patienten sei eine aufwändige und schmerzhafte Behandlung besser und erfolgversprechender als Nichtstun. Wie in jedem biologischen System seien Wachstum und Evolution nicht zu bremsen, ist der Biologe, Chemiker und Paläontologe überzeugt. Sie müssten daher engagiert genutzt werden, um Planet, Menschheit und ihr Versorgungssystem zu erhalten.
"Das Beste, was wir haben, sind die vielen kreativen jungen Leute", betont Mosbrugger. Für sie fordert er mehr Transdisziplinarität und weniger Fach-zentrierte Studienmöglichkeiten.
Die etwa 50 Zuhörenden diskutierten im Anschluss bei Brezeln und Wein, und gerade die jungen Leute waren bis zuletzt engagiert dabei.
Das nächste FIAS Forum findet am 7. Dezember 2023 statt.
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