3. Mai 2022

Eckhard Elsen neuer FIAS-Direktor

Effizientere Strukturen am Forschungsinstitut

Seit 1. Mai 2022 ist Prof. Dr. Eckhard Elsen neuer Wissenschaftlicher Direktor des Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS). Damit ersetzt er den bisherigen fünfköpfigen Vorstand einschließlich geschäftsführendem und administrativem Direktor. Grundlage für diese neue Struktur ist eine Satzungsänderung. Die zentrale Leitung in Händen eines einzelnen geschäftsführenden Direktors soll die Prozesse und Entscheidungen im Institut effizienter machen und Abstimmungen vereinfachen.

Der FIAS-Stiftungsrat wählte am 29. April den ehemaligen CERN-Direktor Prof. Dr. Eckhard Elsen zum Wissenschaftlichen Direktor des Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS). Damit übernimmt der 66jährige Physiker die Leitung des Forschungsinstituts, das sich mit mathematischen Modellierungen in den theoretischen Naturwissenschaften, Computer- und Lebenswissenschaften einen Namen gemacht hat.   

Der gebürtige Oldenburger promovierte in Hamburg und forschte in Stanford, Heidelberg, Genf und Hamburg zu experimenteller Teilchenphysik an Beschleunigern. Von 1990 bis 2015 und dann wieder ab 2021 war er als Wissenschaftler am Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) und seit 2006 Professor an der Universität Hamburg tätig. In den Jahren 2016 bis 2020 leitete er als Direktor den Bereich Forschung und Computerwissenschaften am CERN, der Europäischen Organisation für Kernforschung in der Nähe von Genf.

„Mit seiner Erfahrung in den Naturwissenschaften und in der Leitung großer wissenschaftlicher Institute ist Elsen eine ideale Besetzung und ein Glücksfall für das FIAS“, sind sich der bisherige geschäftsführende wissenschaftliche Vorstand Prof. Dr. Volker Lindenstruth und der bisherige administrative Vorstand Dr. Rolf Bernhardt einig. Lindenstruth wurde zum stellvertretenden Direktor ernannt. Elsen löst neben Lindenstruth und Bernhardt drei weitere ebenfalls ehrenamtliche Vorstandsmitglieder ab. Die wichtige Gruppe der Senior Fellows unterstützt künftig den Wissenschaftlichen Direktor bei Grundsatzfragen der wissenschaftlichen Ausrichtung und der Auswahl der Fellows.

Auch der Stiftungsrat, der über Budgetfragen und die Ernennung von FIAS-Fellows mitbestimmt, wird verschlankt und umfasst künftig nur noch fünf Personen. Der Präsident der Goethe-Universität bleibt gesetztes Mitglied des Stiftungsrats. Zum Vorsitzenden des Stiftungsrats und damit als Nachfolger von Prof. Dr. Rudolf Steinberg wurde Prof. Dr. Dr. h.c. Volker Mosbrugger gewählt. Der Paläontologe und Professor der Goethe-Universität war bis 2020 Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in Frankfurt und ist seit 2019 Präsident der Polytechnischen Gesellschaft in Frankfurt am Main. Zuvor hatte der gebürtige Konstanzer an den Universitäten Freiburg, Bonn und Tübingen zu ökologischen und klimatischen Veränderungen in der Erdgeschichte geforscht.

Den FIAS-Gremien steht künftig das Kuratorium unterstützend zur Seite, in dem Freunde und Förderer des FIAS in gemeinsamer Absprache das Institut unterstützen können.

Das FIAS kann mit dieser neuen Struktur administrativ noch schneller agieren und dabei die Forschungsausrichtung und -interessen unter Einbeziehung aller seiner erfahrenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler optimal ausrichten.

Mit dieser Umstrukturierung scheiden neben Prof. Dr. Volker Lindenstruth, Dr. Rolf Bernhardt und Prof. Dr. Luciano Rezzolla die Gründungsdirektoren Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Wolf Singer und Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Horst Stöcker aus dem FIAS-Vorstand aus. Sie hatten das Institut 2003 ins Leben gerufen und sich mit ihrem langjährigen Engagement um das FIAS äußerst verdient gemacht, wie Steinberg als Vorsitzender des Stiftungsrats mit einem herzlichen Dankeschön hervorhob. Er hatte dieses Amt 13 Jahre inne und wurde ebenfalls mit großem Dank verabschiedet.

Eckhard Elsen