23. Februar 2016
Ehrendoktorwürde für Professor Horst Stöcker
Am Freitag, dem 19. Februar 2016, wurde Professor Dr. Dr. h.c. mult. Horst Stöcker mit der Ehrendoktorwürde des Joint Institute for Nuclear Research (JINR) in Dubna, Russische Föderation ausgezeichnet. Stöcker wurde "für herausragende Beiträge zum Fortschritt der Wissenschaften und für die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses" ausgezeichnet. Die Verleihung durch den Direktor des JINR, Professor Victor Matveev, fand im Rahmen des Treffens des Scientific Council des JINR statt, dessen Mitglied Horst Stöcker seit vielen Jahren ist.
Horst Stöcker ist Vorstandsmitglied und Senior Fellow des Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS) und Judah M. Eisenberg Professor Laureatus der Goethe Universität Frankfurt sowie leitender Wissenschaftler in der Forschungsabteilung „Theorie“ des GSI Helmholtzzentrums für Schwerionenforschung in Darmstadt.
Der ehemalige Vizepräsident der Goethe Universität, der von 2007 bis 2015 Wissenschaftlicher Geschäftsführer der GSI und zweimaliger Vizepräsident der Helmholtz Gemeinschaft war, ist einer der Gründungsväter des FIAS. Er erhielt des Weiteren bereits die Ehrendoktorwürde der Universität Bukarest, Rumänien, und der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau.
Stöcker analysierte bereits in seiner Diplomarbeit vor mehr als 40 Jahren einige der frühesten Daten aus dem JINR-Beschleuniger Synchrophasotron, dem ersten relativistischen Schwerionenbeschleuniger. In den vergangenen Jahren leistete Stöcker wissenschaftliche Beiträge zum Verständnis der Dynamik von Hadronen- und Schwerionenstößen sowie der zugrundeliegenden Phasenstruktur der Quantenchromodynamik am NICA-Collider, der aktuell am JINR gebaut wird, sowie an den komplementãren Hochenergie-Collidern RHIC in USA und LHC in der Schweiz. Besonders lag Stöcker daran, die Differenzierung zu dem bei GSI entstehenden FAIR-Beschleunigerkomplex mit seinen Alleinstellungsmerkmalen – höchsten Intensitäten und Qualitäten der Strahlen von Schwerionen, Antiprotonen und seltsamer Materie bis zu bisher unbekannten Isotopen – deutlich zu machen.
Weitere Empfänger der JINR-Ehrendoktorwürde waren Professor Jemal Khubua, Professor an der Universität Tbilsi, Georgien, und Professor Yuri Oganessian, Elemententdecker und Leiter des Flerov-Labors für Kernreaktionen des JINR.
Das JINR ist ein internationales Zentrum zur Erforschung der Grundlagen und Anwendungen der Kernphysik, dessen Gründung sich dieses Jahr zum sechzigsten Male jähren wird – es wurde als Pendant zum Forschungszentrum CERN in der Schweiz nahezu zeitgleich in Dubna gegründet.
Prof. Stöcker wurde mit der Ehrendokterwürde, neben seinen herausragenden Forschungsleistungen, auch für sein Engagement für den wissenschaftlichen Nachwuchs ausgezeichnet. So ist er Mitbegründer der „Frankfurt International Graduate School for Science (FIGSS)“.