25. Juli 2022
Förderung für Roman Poberezhnyuk
Die Philipp Schwartz-Initiative für gefährdete Wissenschaftler:innen unterstützt den FIAS-Gastwissenschaftler Dr. Roman Poberezhnyuk mit einem 18-monatigen Stipendium ab 1. August 2022.
Den promovierten Theoretischen Physiker aus Kiew hatte der Krieg gegen sein Heimatland unvorbereitet im Urlaub in Spanien getroffen. Da er schon mehrfach einige Monate als Gastwissenschaftler am Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS) verbracht hatte, fand er dort umgehend Unterstützung und Unterkunft. Er erhielt zunächst befristete Stipendien der Stiftung Polytechnische Gesellschaft und der Alexander von Humboldt-Stiftung. Die jetzt gewährte Förderung als Schwartz-Stipendiat ist auch eine Anerkennung seiner Forschungsleistung. Poberezhnyuk arbeitet schon seit Jahren mit Forschenden der Gruppe von Prof. Horst Stöcker am FIAS zusammen, um die thermodynamischen Eigenschaften dichter elementarer Materie zu verstehen.
Das FIAS kooperiert seit vielen Jahren mit ukrainischen Wissenschaftler:innen, wie mehrere gemeinsame Publikationen dokumentieren. Horst Stöcker wurde kürzlich für diese langjährige, produktive Zusammenarbeit die Ehrendoktorwürde des Bogolyubov-Instituts der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukrainie in Kiew ausgezeichnet.
Das Philipp Schwartz-Programm geht auf den österreichische Pathologen Philipp Schwartz zurück, der aufgrund seines jüdischen Glaubens 1933 seine Professur in Frankfurt verlor. Er emigrierte in die Schweiz und gründete dort die „Notgemeinschaft deutscher Wissenschaftler im Ausland“. Unter seinem Namen führen die Alexander von Humboldt-Stiftung und das Auswärtige Amt dies fort, indem sie in ihrer Heimat gefährdeten Wissenschaftler:innen die Arbeit an deutschen Instituten ermöglichen.
Über den Förderzeitraum von 18 Monaten erhält Poberezhnyuk einen Festbetrag; darüber hinaus wird die aufnehmende Einrichtung mit 20.000 Euro unterstützt. Eine Verlängerung auf 24 Monate ist möglich. „Wir sind sehr froh, dass dieser engagierte Wissenschaftler – auch durch die tatkräftige Unterstützung der Goethe-Universität – weiter am FIAS arbeiten kann und dass seine Forschung ebenso wie das Engagement des FIAS für mittlerweile sieben ukrainische Forschende damit anerkannt wird“, so FIAS-Direktor Eckhard Elsen.