12. November 2025
Promotion von Felix Weiglhofer
Software verfolgt Teilchenkollisionen
Felix Weiglhofers Dissertation unter Leitung von FIAS-Senior-Fellow Volker Lindenstruth befasst sich mit der Frage, wie große Datenmengen in Echtzeit verarbeitet werden können. Sie ermöglicht, seltene Teilchenwechselwirkungen zu erfassen und zu analysieren - und so die Mikrosekunden nach dem Urknall zu verstehen.
Wenn Teilchen in Einrichtungen wie dem Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider am europäischen Kernforschungszentrum CERN kollidieren, erzeugen die Detektoren Datenströme von mehr als einem Terabyte pro Sekunde. Um diesen überwältigenden Datenfluss zu bewältigen, entwickelte der Doktorand spezialisierte Software, die Grafikprozessoren (GPUs) nutzt, um die Datenverarbeitung dramatisch zu beschleunigen.
Die Arbeit umfasst GPU-beschleunigte Algorithmen zur Rekonstruktion von Teilchenspuren aus rohen Detektorsignalen, die erfolgreich sowohl am ALICE-Experiment (A Large Ion Collider Experiment)am CERN als auch am zukünftigen CBM-Experiment (Compressed Baryonic Matter) an der GSI (Gesellschaft für Schwerionenforschung) bei Darmstadt angewendet wurden und die Echtzeitanalyse von Teilchenkollisionen ermöglichen.
Diese Arbeit versetzt Physiker:innen in die Lage, seltene Teilchenwechselwirkungen zu erfassen und zu analysieren, die andernfalls verloren gingen, und trägt so zu unserem Verständnis der fundamentalen Natur der Materie und der Bedingungen bei, die Mikrosekunden nach dem Urknall herrschten.
Weiglhofer setzt seine Arbeit aus der Promotionszeit nun am CERN bei ALICE als Postdoc fort.
