31. August 2017
Wie können die Kosten des Netzausbaus ideal verteilt werden?
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert neues Verbundvorhaben zur Netzkostenallokation
In einem Verbundprojekt werden Wissenschaftler des Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS) und des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) die derzeitige und zukünftige Netznutzung im Kontext der fortschreitenden Energiewende zu untersuchen und eine systemdienliche Zuweisung kurz- und langfristiger Netzkosten methodisch erfassen.
Gefördert wird das Verbundvorhaben: „Methoden und Anwendungen der Netzkostenallokation“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.
Durch den steigenden Anteil erneuerbarer Energien im Stromnetz kommt es immer wieder zu Netzengpässen. Glücklicherweise gibt es Lösungsansätze: neue Technologien, die Schwankungen schnell ausgleichen können, Windturbinen mit synthetischer Trägheit und bessere Systemsteuerung. Momentan begegnen die Netzbetreiber diesen Schwankungen meist durch kurzfristige Steuerungsmaßnahmen. Der effiziente Betrieb und Ausbau des Übertragungsnetzes ist daher ein wesentlicher Bestandteil zur Integration erneuerbarer Energien. Da die Netzausbauplanung zur langfristigen Verringerung der Engpässe unabhängig von der regionalen Last- oder Erzeugungsplanung einzelner Marktakteure geschieht, steigt der Gesamtausbaubedarf. Eine dem Verursacherprinzip folgende Verteilung der Netzkosten kann kurz- wie auch langfristig ein systemdienliches Verhalten der Marktakteure anregen. Nach diesem Prinzip müsste der Stromerzeuger, falls er z.B. ein Kraftwerk weg von den Verbrauchern baut, auch einen entsprechenden Beitrag an den Netzkosten tragen.
Die Wissenschaftler werden in ihrem Projekt Algorithmen zur Verteilung der Lastflüsse und der Netzkosten entwickeln, bewerten und diese dann systematisch vergleichen. Zusätzlich wird untersucht, wie sich verschiedene Kostenverteilungsansätze auf kurzfristige Betriebs- und langfristige Investitionsentscheidungen im deutschen Strommarkt auswirkt. Dabei werden sie auch bestehende Stromnetzmodelle verwenden.
Weitere Informationen und Kontakt:
Kontakt: Frankfurt Institute for Advanced Studies, Ruth-Moufang-Straße 1, 60438 Frankfurt am Main.
Koordinator: Prof. Dr. Stefan Schramm Tel: (069) 798-47612; schramm_at_fias.uni-frankfurt.de