19. September 2024

Die Rolle des CERN in der Wissenschaftsdiplomatie

FIAS Forum zu zwei runden Geburtstagen

20 Jahre FIAS - 70 Jahre CERN: Ein Grund zum Feiern und zum Austauschen. Im FIAS Forum war Charlotte Lindberg Warakaulle zu Gast, die erste Direktorin für internationale Beziehungen am CERN, der europäischen Organisation für Kernforschung.

Als "eine Erfolgsgeschichte der Wissenschaftsdiplomatie" beschreibt Warakaulle das CERN. Die Gründungsidee eines gemeinsamen europäischen bis globalen Forschungsinstituts entstand bereits 1949, als Europa noch in Trümmern lag. Die Gründung im September 1954 war ein faszinierender und visionärer Schritt: Bis heute forschen hier Menschen aus allen Ecken der Welt gemeinsam, selbst solche, die ansonsten keine diplomatischen Beziehungen pflegen.

Als ein Beispiel schildert Warakaulle die Kollaboration SESAME in Jordanien: Hier arbeiten selbst Israelis und Palästinenser zusammen mit vielen Kolleg:innen aus anderen Ländern der Region.

"Das funktioniert nur, wenn Wissenschaft auf hohem Niveau die Forschenden anzieht", betont Warakaulle. So entstammt die Idee für das World Wide Web (WWW) ebenso dem CERN wie auch wichtige Grundlagen für die Medizin, etwa in den Bereichen Krebs-Therapie, Positronen-Emissions-Tomografie (PET), 3D-Röntgen und Nuklearmedizin.

In ihrem Vortrag fasste die CERN-Direktorin zusammen, dass Wissenschaftsdiplomatie auf hohem Niveau allgemein die internationale Zusammenarbeit erleichtert, Wissenschaft ein wichtiger Brückenbauer ist und ein unverzichtbarer Rat- und Ideengeber für die internationale Politik.

Die lebhafte Diskussion mit den Gästen des FIAS Forum wurde im Anschluss bei Brezeln und Wein im FIAS-Dachgeschoss weitergeführt.

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