15. Juni 2023
Promotion Danylo Batulin: Entstehung von Epilepsieerkrankungen und die Rolle der Neuro-Immun-Interaktionen
Am 13. Juni verteidigte Danylo Batulin aus der Gruppe von FIAS-Fellow Jochen Triesch seine Doktorarbeit am Fachbereich Informatik und Mathematik der Goethe-Universität.
In seiner Dissertation untersuchte Batulin den Prozess der Entstehung von Epilepsieerkrankungen (Epileptogenese) und die Rolle der Neuro-Immun-Interaktionen dabei. Danylo entwickelte das erste mathematische Modell der Epileptogenese in Folge von Verletzungen. Es ermöglicht die Simulation verschiedener Arten von krankheitsauslösenden Verletzungen und charakteristischer Zeitverläufe der Pathologieentwicklung. Das Modell kann nicht nur experimentelle Daten reproduzieren und Einblicke in die Prinzipien der Krankheitsentwicklung geben, sondern auch therapeutischen Interventionsstrategien simulieren. Diese Simulationen können zur Optimierung des Designs präklinischer Forschungsversuche zur antiepileptischen und antiepileptogenen Behandlung genutzt werden.
In einem Nebenprojekt arbeitete Batulin mit der Arbeitsgruppe am Projekt zur Covid-Forschung. Er analysierte menschliche Neuroimaging-Daten und entwickelte die Optimierungspipeline, die die Schätzung patientenspezifischer Parameter für das mathematische Modell ermöglicht, das für die Erstellung langfristiger Vorhersagen der neuronalen Pathologie im Zusammenhang mit den Auswirkungen von Covid auf das menschliche Gehirn verwendet werden kann.
Seit seinem Beginn am FIAS als Doktorand der International Max Planck Research School for Neural Circuits 2019 übernahm Batulin eine aktive Rolle im Leben des Instituts und der wissenschaftlichen Gemeinschaft des Rhein-Main-Gebiets. So bewarb er sich erfolgreich als FIAS-Studentenvertreter. Außerdem unterrichtete Batulin als Lehrassistent den Kurs Computational Neuroscience an der Neuromatch Academy und organisierte mehrere Jahre lang die Deutsche Neurowissenschafts-Olympiade für Gymnasiast:innen.
Derzeit sucht Batulin aktiv nach einer neuen Stelle in der Industrie, in der er seine Fähigkeiten in den Bereichen analytisches Denken, Programmierung, Datenanalyse und Modellierung einsetzen kann. Wir gratulieren und wünschen ihm weiterhin viel Erfolg!
Veröffentlichungen:
Batulin, et al. “A mathematical model of neuroimmune interactions in epileptogenesis for discovering treatment strategies.” Iscience 25.6 (2022): 104343.
Stöber, et al. “Degeneracy in epilepsy: Multiple Routes to Hyperexcitable Brain Circuits and their Repair.” Communications Biology 6.1 (2023): 479.
Sommer, Batulin, Triesch. “A Model of Viral/SARS-CoV-2 Spreading and Grey Matter Loss in the Human Brain.” [in preparation]