15. April 2025

Breakthrough Prize an CERN-Kollaborationen

FIAS-Forschende Teil der ALICE-Auszeichnung

Der diesjährige Breakthrough Prize in Fundamental Physics geht an die vier großen internationalen Kollaborationen des CERN – ALICE, ATLAS, CMS und LHCb. Der Preis würdigt bahnbrechende Erkenntnisse zur Struktur der Materie und zur Entstehung des Universums, darunter auch die Untersuchung des kurz nach dem Urknall existierenden Quark-Gluon-Plasmas. An ALICE sind über 1.000 Forschende aus der ganzen Welt beteiligt – darunter die Forschungsgruppen um die FIAS-Fellows Volker Lindenstruth und Ivan Kisel.

Die ALICE-Kollaboration, eine von vier internationalen Forschungsgruppen am weltgrößten Teilchenbeschleuniger LHC des CERN, untersucht in Kollisionen schwerer Ionen die Bedingungen des frühen Universums. Die Auszeichnung mit dem renommierten „Oscar der Wissenschaft“ ehrt die außergewöhnliche Teamleistung über institutionelle und nationale Grenzen hinweg.

FIAS-Senior-Fellow Volker Lindenstruth leitete mit seiner Gruppe die Entwicklung eines Hochleistungsrechnersystems (EPN-Cluster), das die enormen Datenmengen des ALICE-Experiments in Echtzeit verarbeitet. Die Arbeitsgruppe von FIAS-Fellow Ivan Kisel trug entscheidend zur Entwicklung von Algorithmen zur Spurrekonstruktion bei, mit denen die Bewegungen der Teilchen in den Detektoren analysiert werden können. 

Dieser Preis an alle vier Experimente und damit unzählige Physiker:innen sei hochverdient, so FIAS-Direktor Eckhard Elsen. "Ich freue mich besonders über die Anerkennung der beiden Experimente ALICE und LHCb" - sie wurden in seiner Zeit als CERN-Forschungsdirektor umgesetzt. "Für Volker Lindenstruth ist der Preis ein verdienter Erfolg". Geradezu revolutionär seien beispielsweise die biegbaren Vertexdetektoren, die Luciano Musa, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des FIAS, für ALICE ITS3 einführte. 

Das Preisgeld in Höhe von drei Millionen US-Dollar wird der CERN & Society Foundation zugutekommen, die damit unter anderem Forschungsaufenthalte für Doktorandinnen und Doktoranden aus den beteiligten Institutionen finanziert. ALICE erhält davon 500.000 US-Dollar.

Die Preisverleihung fand am 5. April in Los Angeles statt. 

Mehr Informationen:

Der Breakthrough Prize gilt als eine der weltweit höchstdotierten wissenschaftlichen Auszeichnungen. Verliehen wird er jährlich in den Bereichen Grundlagenphysik, Lebenswissenschaften und Mathematik. Ziel der Auszeichnung ist es, herausragende wissenschaftliche Leistungen öffentlich sichtbar zu machen und die nächste Generation von Forscherinnen und Forschern zu inspirieren. Den Preis stifteten renommierte Persönlichkeiten der Tech-Branche, darunter Sergey Brin (Google), Priscilla Chan und Mark Zuckerberg (Facebook), Anne Wojcicki (23andMe) sowie Julia und Yuri Milner (DST Global).

ALICE-Event-Spuren
Visualisierung einer Schwerionenkollision im ALICE-Detektor am CERN. Die Teilchenspuren werden mithilfe eines Hochleistungsrechnersystems und spezieller Algorithmen in Echtzeit rekonstruiert – beides wurde von den Gruppen der FIAS-Fellows Volker Lindenstruth und Ivan Kisel mitentwickelt. (Bild: CERN/ALICE)