13. Juli 2022

Luciano Rezzolla erhält Laureatus-Professur

Zwei Laureatus-Professuren für herausragende Leistungen in Forschung und Lehre vergab die Walter-Greiner-Gesellschaft zur Förderung der physikalischen Grundlagenforschung (WGG). Im Rahmen der 24. akademischen Sommerfeier des Fachbereichs Physik der Goethe-Universität, des Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS) und der WGG am 8. Juli 2022 wurden mehrere Physiker:innen geehrt. Prof. Dr. Luciano Rezzolla erhielt die renommierte Carl Wilhelm Fueck-Laureatus-Professur für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Theoretischen Astrophysik. Er forscht seit vielen Jahren als Senior Fellow am FIAS und wirkte auch im Vorstand.

Rezzolla sieht die Laureatus-Professur nicht nur als wissenschaftliche Ehre: „Durch die Anerkennung einer Gesellschaft, die explizit die Forschung in Frankfurt fördert, fühle ich mich in der Stadt mehr denn je willkommen.“ Er betont: „Die wissenschaftliche Arbeit ist meine größte Energiequelle". Am selben Tag erhielt er eine weitere Auszeichnung: Die International Society on General Relativity and Gravitation (ISGRG) ernannte Rezzolla zum Fellow – als ersten eines deutschen Instituts. Er wird für seine „führenden Beiträge zur Entwicklung robuster numerischer relativitätstheoretischer Simulationen von astrophysischen Objekten“ geehrt – also beispielsweise Berechnungen, die das Bild des Schwarzen Lochs Sagittarius A* im Zentrum unserer Milchstraße ermöglichten. Damit kann er sich als ISGRG-Fellow neben so berühmten Persönlichkeiten wie Stephen Hawking oder Nobelpreisträger Roger Penrose einreihen.

Die Walter-Greiner-Gesellschaft widmet sich der ideellen und finanziellen Förderung der physikalischen Grundlagenforschung an der Goethe-Universität und am FIAS. Sie zeichnete zudem Prof. Dr. Roser Valenti von der Goethe-Universität mit der Stefan-Lyson-Laureatus-Professur für ihre Leistungen in der Forschung auf dem Gebiet der Theoretischen Festkörperphysik aus. Der international renommierte Kern- und Schwerionenphysiker Walter Greiner (1935-2016) hatte zusammen mit Wolf Singer 2003 das FIAS gegründet.

Im Rahmen der Feier wurden auch je zwei Walter-Greiner-Preise der Fueck-Stiftung für die besten theoretischen und experimentellen Doktorarbeiten 2021 und 2022 vergeben (Kilian Fehre, Bernhard Irsigler, Julian Schmidt-Engler, Karim Zantout). Den Wissenschaftspreis 2022 der Fueck-Stiftung überreichte FIAS-Fellow Prof. Dr. Jürgen Struckmeier an Dr. Alejandro Cruz-Osario und Dr. Kang Lin. Prof. Dr. Thomas Wilhelm, der diesen Preis für das Jahr 2021 erhielt, erfreute die Zuhörer mit einem anregenden Vortrag über neue didaktische Konzepte im Unterricht.

Die Niko-Claus-Lehrpreise 2021 und 2022 gingen an Julia Sammet bzw. Dr. Dr. Matthias Hanauske, Forschende an der Goethe-Universität und am FIAS. Die Rolf-und-Edith-Sandvoss-Stipendien unterstützen zudem Bachelor- und Masterstudierende, das Ehepaar Sättele belohnte die jeweils fünf besten Masterarbeiten des Jahrgangs, und der Gleichstellungsrat vergab Preise für Gender- und Diversity Engagement.

Nach den Reden und Ehrungen feierten die Physiker:innen fröhlich in der Mensa „Pi x Gaumen“ bis „Pi mal Daumen“ Mitternacht – genauer konnten das selbst die sonst so präzisen Wissenschaftler:innen nicht mehr sagen.

 

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Laureatus 2022 (c) Fabian Feldmann