Unter allen Naturgewalten gelten Erdbeben als eine der verheerendsten Bedrohungen. Durch sie entstehen weltweit enorme menschliche und strukturelle Verluste. Auch wenn sich die Analyse- und Messmethoden in den vergangenen Jahrzehnten weiterentwickelt haben, ist heute immer noch keine zuverlässige Vorhersage möglich. Zwar sind viele Indizien für eine erhöhte Erdbebenwahrscheinlichkeit bekannt, diese ermöglichen aber keine exakte örtliche und zeitliche Vorherbestimmung von katastrophalen Beben. Die in den nächsten vier Jahren vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BmBF) im Rahmen des Programms „Förderung von KI-Nachwuchswissenschaftlerinnen“ mit über 1,6 Millionen Euro geförderte Forschungsgruppe am Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS) unter der Leitung von Dr. Nishtha Srivastava wird Methoden der künstlichen Intelligenz (KI) verwenden, deren Einsatz sich in den Geowissenschaften, insbesondere in der Seismologie, noch in einem frühen Forschungsstadium befindet, um unser Verständnis für die Entstehung von Erdbeben zu erweitern und Vorhersagen zu verbessern.